Thor: Love and Thunder

Alles, aber doch nichts.

In dem ersten vierten MCU-Soloabenteuer begibt sich Thor (Chris Hemsworth) auf eine Reise, wie er sie noch nie erlebt hat – und auf die Suche nach innerem Frieden. Doch sein Ruhestand wird von einem galaktischen Killer namens Gorr (Christian Bale), unterbrochen, der die Auslöschung aller Götter anstrebt. Um die Bedrohung zu bekämpfen, holt sich Thor Hilfe von Valkyrie (Tessa Thompson), Korg (Taika Waititi) und seiner Ex-Freundin Jane Foster (Natalie Portman), die – zu Thors großer Überraschung – auf unerklärliche Weise als „Mighty Thor“ seinen magischen Hammer Mjölnir schwingt. Gemeinsam begeben sie sich auf ein kosmisches Abenteuer, um das Geheimnis von Gorrs Rache zu lüften und ihn aufzuhalten, bevor es zu spät ist.

Taika Waititi musste sich auch bei seinem zweiten MCU-Film stark bemühen, den Grad zwischen Comedy und Ernsthaftigkeit zu balancieren. Das klappte hier und da manchmal eher weniger, vor allem in den Szenen rund um Jane Foster werden ein wenig zu viele Gags gebracht. „Love and Thunder“ strotzt allgemein vor absurden Einfällen von Ziegen bis Zeus. Neben diesen bunten Comedy-Aspekten und massiv Selbstironie sollen sich auch noch gefühlvolle Zwischentöne und ein finsterer Bösewicht in die Handlung in nicht mal 120 Minuten mischen.

Voldemort und Joker treffen aufeinander

Schon in den ersten fünf Minuten merkt man, dass Christian Bale als Gorr keine einschichtige Bösewicht-Performance abliefert. Obwohl man seine Hintergrundgeschichte und sein Werdegang zum Bösen relativ flott erklärt fühlt es sich nicht an wie ein Bösewicht der mal so eben aus dem Ärmel gezaubert wurde. Gorr, der Götterschlächter ist nicht der beste Schurke im MCU, aber er gehört sehr wohl zu den besseren. Und das, obwohl dieser gar nicht in den Film passt. Christian Bale spielt diesen gebrochenen Psycho, der nur töten möchte und sieht dabei aus wie Voldemort mit Nase. Da hat sich der Film, beziehungsweise Christian Bale zu ernst genommen und so etwas bringt einen raus.

Jane Foster ’s aufregende Entwicklung von einer sterbenskranken Wissenschaftlerin zur hammerschwingenden Mighty Thor fällt in „Love and Thunder“ sehr kurz und sehr flach aus. Da sind wir wieder bei dem Grad zwischen Comedy und Ernsthaftigkeit, das, was „Thor Ragnarök“ verblüffend gut gemacht hat, macht „Love and Thunder“ erschreckend schwach. Die ersten 45 Minuten fühlen sich an wie komplett über inszenierte Slapstick-Komödien wie „Die nackte Kanone“ oder „Police Academy“.

Fazit

„Love and Thunder“ vermengt viele Zutaten, die nicht zusammenpassen. Mit dieser Masse Selbstironie fällt es zunehmend schwerer, überhaupt noch irgendwas an diesem Film ernst zu nehmen. Und das tut diesen ernsten Handlungssträngen wie diese über Jane Foster als  sterbenskranke Wissenschaftlerin oder den Joker ähnlichen Bösewicht Gorr gar nicht gut. 


Jannis Franke
Jannis Franke

Autor - Kritiken & News

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