Nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Vaters, welcher den beiden Geschwistern OJ (Daniel Kaluuya) und Emerald (Keke Palmer) eine Pferderanch hinterließ, suchen sie eine finanzielle Lösung zum Erhalt dieser. Kurz nachdem sie aufgeben, und die Pferderanch an den ehemaligen Hollywood-Kinderstar Ricky Park (Steven Yeun) zu verkaufen gedenken, werden sie jedoch von einer seltsamen Begegnung heimgesucht. In ihrer Not finden sie eine Möglichkeit, aus dieser misslichen Lage das Beste zu machen. Finden sie eine Parallele zwischen dem Tod ihrer Vaters und jener Begegnung?
Inwiefern das erste Drittel das Horrorgenre parodiert
Jordan Peele verleitet den Zuschauer am Anfang des Films zu falschem Wissen. Die Tatsache, dass die Merkmale des Horrorgenres zu Beginn in Form von läppischen Jumpscares, nicht mehr als Verwirrungen darstellen, ist dahingehend der faszinierende Aspekt. Alle Komponenten zu verschreckender Spannungserzeugung setzen ein. Sowohl ein düsterer Soundtrack, als auch die gesamte Atmosphäre innerhalb eines nächtlichen Ambientes sorgen für das stereotypische Spannungsbild, an welchem der Film ködert. Die Auflösungen dieser Situationen können somit gleichwohl für Erschrecken, als auch für ertapptes Bewusstsein, sorgen. Die Kunst des zu Beginn erwähnten Genremix liegt somit in einer zeitbasierten Variabilität.
Die Kombination aus Ernsthaftigkeit und Humor funktioniert zu Beginn des Films aufgrund dieser banalen Art und Weise geballte Vorstellungen vom Film zu zentrieren, um das bewährte Schema im Mittelteil aufzulösen. Die Randprämisse der Mixtur bleibt bestehen, jedoch in einem anderen Gewand. Die folgende dialogbasierte Auseinandersetzung mit Figurenmerkmalen, die sich in den humoristischen Unterhaltungen widerspiegeln, differenziert sich als Nachfolge der namenslosen Jumpscares von der ernsten Seite des Films.
Genau wie sich dieser Wandel auf dem Papier anhört, visualisiert der Film zwar eine Parodie, aber gleichzeitig ebenso eine bodenständige, ernste Handlung – Eine Trennung zwischen den Figuren und der eigentlichen Prämisse.
Die Unterteilung in Kapitel
Eine Stärke, aber gleichzeitig auch eine Schwäche des Films ist seine stetige Kategorisierung im Verlauf der Handlung. Der Film weist eine klare Handlung auf und beschäftigt sich mit Vorbereitungen und Figuren, die erst aufeinander treffen müssen um zusammenzuarbeiten. Das, was die Handlung abstrakt erscheinen lässt, ist die wahllos erscheinende Unterteilung der Kapitel.
-Die Schwächen einer Unterteilung-
Eine nachhaltige Erinnerung an die gegebene Definition der Kapitel innerhalb des Films, Abschnitte je nach Pferd/Person, ist nur eingeschränkt möglich. Der Film plädiert regelrecht auf eine allgemeine Kohärenz, doch die Tatsache, dass der Inhalt der Kapitel im Vorherein lediglich angeschnitten wird, sorgt für ein Bewusstsein im Nachhinein. Die ersten Kapitel tragen somit kaum Relevanz, während letztere nachhaltiger in Erinnerung bleiben, denn dafür ist die Handlung im späteren Verlauf weitaus gefestigter.
-Die Stärken einer Unterteilung-
Eine klare Struktur sorgt selbsterklärend für Überblick. Daraus resultiert ein eindringlicheres Bewusstsein für die eigentliche Handlung und gerade im Bezug auf die klar erkennbaren Kapitel nutzt der Film die Möglichkeiten einer verzweigten Handlungen in vollem Maße. Plump gesagt, kooperieren die Kapitel mit den Wechseln der Stilmittel und verdeutlichen, ab wann ein gewählter Aspekt am wichtigsten ist.
Charmante Figuren
Im Bezug auf die Dialoge, lassen sich die neu gesponnenen Beziehungen als durchaus charmant betiteln und auch die Intentionen sind klar erkennbar. Während das Vertrauen der Schwester in ihren Bruder unerschütterlich erscheint, verschließt sich die Option der ewigen Hinterfragung nach der Wahrheit, um sich vollends auf die Handlung zu fokussieren und diese zu stützen. Die Tatsache, dass die beiden Geschwister planen, ihre Entdeckung als Dokumentation zu veröffentlichen, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ein gewisser Draht zur Komplexität von Kameraarbeit. Die übrigen Figuren stellen gewissermaßen „Hilfsmittel“ für die Protagonisten dar, sind jedoch auch charmant inszeniert.
Der Hauptprotagonist erscheint während der ganzen Laufzeit gefühlskalt und scheint, im Gegensatz zu seiner Schwester, den Schicksalsschlag noch nicht vollends verkraftet zu haben, doch genau das ist der Punkt. Der Zuschauer lernt dadurch viel mehr über seine Figur, als wenn eine Auserzählung eine plumpe Hintergrundgeschichte hervorgebracht hätte.
Horror, SciFi und ein Außerirdischer
Im Bezug auf die Dialoge, lassen sich die neu gesponnenen Beziehungen als durchaus charmant betiteln und auch die Intentionen sind klar erkennbar. Während das Vertrauen der Schwester in ihren Bruder unerschütterlich erscheint, verschließt sich die Option der ewigen Hinterfragung nach der Wahrheit, um sich vollends auf die Handlung zu fokussieren und diese zu stützen. Die Tatsache, dass die beiden Geschwister planen, ihre Entdeckung als Dokumentation zu veröffentlichen, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ein gewisser Draht zur Komplexität von Kameraarbeit. Die übrigen Figuren stellen gewissermaßen „Hilfsmittel“ für die Protagonisten dar, sind jedoch auch charmant inszeniert.
Der Hauptprotagonist erscheint während der ganzen Laufzeit gefühlskalt und scheint, im Gegensatz zu seiner Schwester, den Schicksalsschlag noch nicht vollends verkraftet zu haben, doch genau das ist der Punkt. Der Zuschauer lernt dadurch viel mehr über seine Figur, als wenn eine Auserzählung eine plumpe Hintergrundgeschichte hervorgebracht hätte. Die Komödie, bestehend aus häufig dialogbasierten Witzen, die sich in Form von Insidern, oder Komplikationen auf möglichst skurrile Art ausdehnen können und das Drama, ein Genre des Films, dass es sich zur Aufgabe macht, Figuren und deren Beziehungen zueinander möglichst tragisch aufzulösen. Zusammen bilden diese beiden Genres die Tragikomödie, eine Mischform, welche die prägnantesten Aspekte beider Formen (Genres) kombiniert. Dieser Film nutzt seinen Twist als Auslöser für eine Mischform aus Horror und Science Fiction und erneuert diese bewährte Form in etwas vollkommen anderes. Einerseits nutzt der Film klare Science Fiction – Aspekte, wie die Alien-Prämisse (allgemein), oder die Tatsache, dass die Technologie, oder Gründe nicht erläutert werden. Andererseits ist das Auswirken des Antagonisten in vollen Zügen der Horroraspekt, gerade in Form der deutlichen Verwendung von Blut und der Umgang mit gegebenen Lösungen.
Die Bildsprache des Finales
So pompös das Finale auch erscheinen mag, die ausschlaggebende Stärke des Finales liegt im absoluten Finale. Nachdem der Kampf, zwar unerklärt ein wenig ungewöhnlich erscheint, nutzt der Film die beiden Geschwister zur Bekämpfung des Feindes. Hier greift erneut die Frage, ob der Antagonist des Films wirklich der Feind des Films ist. Die Nahrungssuche der Tiere stellt für den Menschen dann kein Problem dar, wenn er nicht direkt davon betroffen ist. Im Fall von Nope, ist der Mensch definitiv betroffen, auch wenn man sich glücklicherweise nicht darauf festlegen kann, was der Antagonist eigentlich ist. Natürlich muss diese Bedrohung bekämpft werden, was der Film eben auch anpeilt, doch inwiefern die Vorbereitung darauf inszeniert ist und wie das Finale mithilfe der Bildsprache antwortet, ist wahrhaftig gekonnt gelöst.
Das Ende des Films stellt den Antagonisten vor eine Entscheidung zwischen den Geschwistern, die sich beide jeweils opfern wollen. Dahingehend greift die Entwicklung des Films: Der Bruder, welcher den Schicksalsschlag immer noch nicht verkraftet hat und die Schwester, welche die Willenskraft ihres Bruders, nach der Vorbereitung, erkannte. Auf gewisser Weise zog ihr Bruder sie damit hinein, weshalb sie aus fast dem selben Grund den Kampf beenden möchte.
Das Ende des Films hat mit einem zu hohen Pacing zu kämpfen. Die geöffneten Handlungsstränge werden zwar alle stringent verknüpft und auch die Metapher des ersten Films funktioniert absolut klasse und dennoch ist das Pacing am Ende so hoch, dass das Ende abrupt erscheint.
Bild © Universal Pictures