Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Der charmante Dieb Edgin (Chris Pine) sucht ein gefährliches magisches Relikt und bildet eine Gruppe außergewöhnlicher Abenteurer, bestehend aus Paladin Xenk (Regé-Jean Page), Druidin Doric (Sophia Lillis), Barbarin Holga (Michelle Rodriguez) und Zauberer Simon (Justice Smith). Gemeinsam durchqueren sie die vergessenen Reiche, wo Gefahren und mystische Kreaturen lauern. Sie riskieren ihr Leben, um einen schwerwiegenden Fehler zu beheben: Sie sind dafür verantwortlich, dass das Relikt in die Hände ihrer skrupellosen ehemaligen Auftraggeberin gelangte, die Unheil plant.


Wann erschien das letzte richtige Fantasy-Abenteuer auf der Leinwand? Blutrünstige Drachen, mächtige Magier, tapfere Krieger in einer riesigen, facettenreichen Welt, wo dutzende Völker miteinander koexistieren? All das bringt der neue Dungeons & Dragons Ableger wieder auf die Leinwand zurück, aber nimmt es gleichzeitig ein wenig auf die Schippe. Das Regisseuren-Duo, bestehend aus John Francis Daley und Jonathan M. Goldstein, haben schon bei ihrem vorherigen Film Game Night bewiesen, dass sie ein Gespür für gut eingesetzten und starken Humor haben und den Grad zwischen den komödiantischen Aspekten und der Ernsthaftigkeit gut beherrschen können. Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben kann essenzielle Momente ernst genug erzählen und dazu urkomische Witze einbauen, ohne es ungewollt albern wirken zu lassen.

Lust auf mehr Abenteuer

Mit einem Budget von 140 Millionen US-Dollar traut sich der Film einiges, wenn man bedenkt, dass die vorherigen Ableger des RPGs gefloppt sind. Dieses hoch angesetzte Budget sieht man in allen Bereichen. Es wurde zwar viel mit Computereffekten gelöst, allerdings sehen diese durchaus solide aus. Die Besetzung ist ebenfalls hervorragend gewählt worden. Sowohl die Hauptfiguren, als auch die Nebenfiguren und Cameos sind mit Ausnahmen stark gespielt und stellen ihre gut geschriebenen, beziehungsweise genial eingebauten Rollen problemlos dar, deren Motivationen klar erkennbar sind. Die einzigen, die hierbei nicht voll und ganz überzeugen können, sind die Schurken, dargestellt von Hugh Grant und Daisy Head. Die beiden wirken größtenteils zu sehr nach Schema F, zwar sind einige Charaktere Abbilder von klassischen Helden- und Schurkenfiguren, jedoch funktioniert das bei denen sehr gut als witzige, überzeichnete Abklatsche jener Abbilder. Was man allerdings über die beiden angeführten Schurken nicht behaupten kann.

Trotzdem merkt man, dass alle Beteiligten Spaß am Drehen dieses Filmes hatten. Dieser Spaß überträgt sich sehr schnell beim Zuschauen, wodurch die Laufzeit von 134 Minuten wie im Flug vergeht. Nur zum Ende hin, wird im Finale eine Schippe zu viel obendrauf gelegt, welche man mit gutem Gewissen hätte kürzen können. Zwar wünscht man sich, dass Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben an einigen Stellen ein Schritt weiter in eine originellere Richtung gegangen wäre, aber für ein unterhaltsames Abenteuer in neuen Welten hat es dennoch gereicht.


3.9

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben ist eine überraschend unterhaltsame und äußerst humoristische Neuinterpretation des beliebten Rollenspiels. Die hektisch, überladene Handlung kombiniert gelungen die beiden Genres Fantasy und Comedy und sorgt dazu für ein angenehmes, selten gewordenes Abenteuer-Flair. Die Chemie der zusammengewürfelten Helden-Crew sorgt für die besten Momente im Film, wegen den herrlich überzeichneten und locker gespielten Figuren. Fans von der Vorlage dürften einige Dinge wiedererkennen, aber man kommt auch ohne Vorkenntnisse gut aus.

Jannis Franke
Jannis Franke

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