Charlie (Brendan Fraser) lebt ein einsames und zurückgezogenes Leben in seiner Wohnung und hält sich als Lehrer, der ausschließlich Onlinekurse gibt, über Wasser. Er hat immer noch mit dem schwerwiegenden Verlust eines geliebten Menschen zu kämpfen und hat seitdem eine Fresssucht entwickelt. Doch eines Tages beschließt er, sich mit seiner jugendlichen Tochter (Sadie Sink) zu versöhnen, die er vor vielen Jahren im Alter von acht Jahren verlassen hat.
Das bedrückende Porträt eines gebrochenen Mannes
Darren Aronofsky’s neuster Film „The Whale“ wird zweifellos von Hauptdarsteller Brendan Fraser getragen, der mit diesem Film sein großes Comeback niederlegt. Seine Performance hat zahlreiche Preise nach sich gezogen, unter anderem der begehrte Academy Award. Ob diese Belobigung verdient ist, ist umstritten, dennoch ist Brendan Fraser’s Darstellung im 270kg-Fatsuit nicht nur erschreckend realistisch, sondern auch schauspielerisch beeindruckend. Er stellt hier einen Mann dar, der so viel Gewicht auf die Waage bringt, dass ihn schon die einfachsten Tätigkeiten überfordern. Der trauernde Mann wird zu einem Monster, mit dem niemand etwas zu tun haben möchte. Einzig seine gute Freundin Liz, brillant dargestellt von Hong Chau, kümmert sich bedingungslos um ihn.
„The Whale“ konzentriert sich ausschließlich auf die wenigen Figuren und ihre schwierigen Beziehungen zueinander. Die Handlung tritt in den Hintergrund und es wird der Alltag von Charlie in episodischer Erzählweise abgefilmt. Dies passiert fast alleinig in Charlies Wohnung und seine grauen Wände, die er vehement weigert zu verlassen und vermutlich längst nicht mehr verlassen kann. Regisseur Aronofsky verzichtet angenehm auf seine typischen visuellen Spielereien und setzt stattdessen auf einen 4:3-Rahmen, der uns nur einen dünnen Einblick in das Leben dieser gebrochenen Seele gewährt, die keine Hoffnung mehr zu finden scheint. Dadurch verdeutlicht er auch, dass Charlie, dessen Körper zu viel Masse trägt, um vollständig in das 4:3-Format zu passen, förmlich aus dem Rahmen fällt und die Grenzen dessen überschreitet, was man seinem Körper zumuten kann, um noch als akzeptabel zu gelten
Verlorene Ehrlichkeit
Ein zentrales Thema von „The Whale“ ist die verloren gegangene Ehrlichkeit in den Menschen, wie Charlie es treffend formuliert, wenn er mit seinen Schülern Unterricht hat. Ein wichtiges und interessantes Thema, was in diesem Film an einigen Stellen zu kurz kommt und nur vergeblich an der Oberfläche kratzt. Besonders in einem entscheidenden Moment gegen Ende des Films scheint es, als hätten die Beteiligten hinter der Kamera eine tiefgründigere Darstellung dieses Moments erwartet, als das letztendliche Resultat, das den Zuschauern präsentiert wird.
Der Schwerpunkt liegt klar auf Charlies verzweifelter Suche nach Versöhnung mit seiner entfremdeten Tochter Ellie. Die aufstrebende Star-Schauspielerin aus „Stranger Things„, Sadie Sink, liefert zweifellos ihre herausragendste Performance als Ellie ab. Sicherlich kann man kritisieren, dass sie einen sehr klischeebehafteten Charakter darstellt. Doch an dieser Stelle benötigt man eben einen solchen rebellischen Teenie, der die angesprochenen Themen des Films noch einmal besser darstellen kann.
Brendan Fraser’s Darbietung ist ein absolutes Brett und ein schauspielerischer Triumph für seine Karriere. Fettleibigkeit, Suche nach Versöhnung und verloren gegangene Ehrlichkeit sind alles zentrale Themen des Films. Obwohl diese Themen an einigen Stellen zu plakativ und einseitig behandelt werden, gelingt es „The Whale“ dennoch, das Publikum mit emotionalen Momenten und den herausragenden schauspielerischen Leistungen der Nebendarsteller zu berühren.
Bin schon sehr gespannt auf den Film.
Auch wenn ich der Meinung bin das er etwas zu sehr gehypt wurde bin ich sicher das der Film richtig Eindringlich ist und die Leistung von Brendan Fraser wird beeindruckend sein. Wurde auch schon tausendmal gesagt aber ich freue mich echt für Fraser . Leider läuft er hier nur ganz wenig im Kino also muss ich ihn daheim schauen .