Tyler Rake: Extraction 2 – Kritik: Eine extra Portion Action

In den Schatten des Todes geworfen, trotzte der gerissene Söldner Tyler Rake (Chris Hemsworth) beinahe dem unausweichlichen Ende. Rake zog sich zurück und erholte sich. Doch die Ruhe währte nur kurz, denn seine Kräfte sind erneut gefragt. Seine Mission: Die Befreiung einer Frau und ihrer Kinder aus den Fesseln eines georgischen Gefängnisses, wo sie von ihrem eigenen Gatten, dem Gangsterboss David (Tornike Bziava), gefangen gehalten wurden.


Regisseur Sam Hargrave hat sich erneut mit den Russo-Brüdern zusammengetan, um Extraction 2, das Sequel zu einer der erfolgreichsten Netflix-Filmen aller Zeiten, zu produzieren. Und erneut steht Chris Hemsworth bereit, um die Rolle des Soldaten Tyler Rake zu verkörpern und sich in die Riege der Actionhelden einzureihen, die sich mit ihren schweren Waffen durch Horden von Gegnern durchkämpfen und dabei unbesiegbar erscheinen.

Keine Zeit zum Durchatmen

Von Anfang an geht es ohne Gnade zur Sache. Die blutigen Gemetzel lassen nicht lange auf sich warten, und bereits in den ersten fünfzehn Minuten fällt der erste Schuss. „Extraction 2“ setzt dabei gekonnt auf beeindruckend lange One-Takes und wirkungsvoll inszenierten Kampfszenen. Diese brachialen Auseinandersetzungen sind mit das einzige Argument für den Film und können in der ersten Hälfte mit Einfallsreichtum und schonungsloser Intensität überzeugen. Leider verliert sich die Qualität der Action im Verlauf des Films und degeneriert in repetitive, endlose Ballerszenen, bei denen der eigentliche Grund des Kampfes zunehmend absurd erscheint.


Die narrative Ebene bleibt dabei vollkommen kalt. Weder die geretteten Figuren noch die Antagonisten können mit einer gewissen Form von Tiefe oder zumindest mit interessanten Merkmalen überzeugen. Obwohl Chris Hemsworth eine solide Leistung in seiner Rolle abliefert, schafft diese es nicht, sich charakterlich von seinen Mitstreitern abzuheben. Für einen Film, der auf plumpe Daueraction setzt, sind 122 Minuten Laufzeit schlichtweg zu lang. Dazu ist das Finale unspektakulär, einfallslos und die Action hat sich spätestens an diesem Punkt vollständig abgenutzt.


2.5

„Tyler Rake: Extraction 2“ bietet actionreiche Unterhaltung, die vor allem in der ersten Hälfte mit beeindruckend inszenierten Kampfszenen punktet. Dennoch verliert der Film im weiteren Verlauf an Dynamik und Einfallsreichtum und verläuft sich in endlos andauernden Gefechten. Allerdings werden Fans des ersten Teils sicherlich auf ihre Kosten kommen und Chris Hemsworth in seiner gewohnten Präsenz bewundern können.

Jannis Franke
Jannis Franke

Autor - Kritiken & News

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