Max Borlund (Christoph Waltz), ein professioneller Kopfgeldjäger, der beste Schütze des Territoriums, begibt sich auf eine Reise nach Mexiko, um die angeblich entführte Ehefrau eines wohlhabenden Geschäftsmannes aufzuspüren. Als er jedoch erfährt, dass die Frau von ihrem gewalttätigen Ehemann misshandelt wurde und in Wahrheit vor ihm geflohen ist, steht Borlund vor einer schwierigen Entscheidung, ob er den Auftrag dennoch ausführen möchte. Gleichzeitig kommt ihm der kürzlich aus dem Gefängnis entlassene Gesetzlose Joe Cribbens (Willem Dafoe) näher, der noch eine offene Rechnung mit ihm zu begleichen hat.
Kläglicher Versuch, alte Westernfilme zu imitieren
Gerissene Revolverhelden, epische Feuergefechte, unendlich wirkende Landschaften: all das ist heutzutage spärlich in Filmen des Genres Western zu finden, der Fokus liegt nun woanders. Der inzwischen 80 Jahre alter Regisseur Walter Hill, welcher in den 70ern durch Filme wie „Die Warriors“ und „Driver“ bekannt geworden ist, inszeniert mit seinem neuen Machwerk „Dead for a Dollar“ einen Film, der nicht nur wegen des Titels an alte Vertreter des Genres erinnert. Willem Dafoe spielt den rücksichtslosen Banditen, Christoph Waltz den ansehnlichen Kopfgeldjäger. Sie sind alte Rivalen, wie in der Anfangssequenz deutlich wird.
Die beiden Hauptdarsteller überzeugen mit ihrem üblichen Können: Waltz mit seinem gewohnten Witz und Dafoe mit seiner gewissen Psycho-Mentalität. Mehr geben ihre Figuren allerdings nicht her. Von dem großen Ruf, der Waltz Figur vorauseilt („Der beste Schütze des Territoriums“) erfährt man herzlich wenig. Und auch Dafoes Figur ist mehr ein Blender, als ein ernstzunehmender Antagonist. Seine Auftritte sind zu kurz, seine Beweggründe zu uninteressant. Die beiden harmonieren gut, die Chance dazu haben sie dabei viel zu selten, deren gemeinsamen Szenen kann man an der Hand abzählen.
Alle Szenen werden von einem unerträglichen Sepia-Effekt unterlegt und auch die Kostüm- und Setgestaltung ist billig und unkreativ. Die schlechte Kameraarbeit trägt ebenfalls dazu bei, dass sich der gesamte Film, wie ein hässlicher B-Movie anfühlt. Der Versuch, die alten Western zu imitieren, ist mit „Dead for a Dollar“ fehlgeschlagen.
Und anstatt spannende Schusswechsel zu inszenieren, entscheidet sich Hill ersatzweise für schlecht geschnittene, alberne Peitschenkämpfe und wenn mal ein Revolver gezogen wird, dann ist es lahm inszeniert. Besonders im Finale scheint es, dass die Beteiligten hinter der Kamera die Szene epischer konzipiert haben. Dieser Moment entpuppt sich lediglich als ein wirres Aufeinandertreffen der Figuren, das dem ohnehin schon verworrenen Film endlich ein Ende setzt. Die beste Zeit von Walter Hill ist vorbei.
Wenn es darum geht, diesen Film zu beschreiben, ist „oberflächlich“ sicherlich ein passendes Stichwort. Waltz und Dafoe können wie gewohnt überzeugen, aber viel mehr geben weder die Figuren, noch die Handlung her. „Dead for a Dollar“ mangelt es an Action und Spannung und setzt stattdessen auf lange, hölzerne Dialoge.