In diesem Jahr wurde mit „The Popes Exorcist“ der Grundstein für eine Horrorreihe gelegt. In dem Film wird der Chefexorzist des Vatikans mit einem Exorzismus eines kleinen Jungen beauftragt, der anscheinend von einem Dämon besessen ist. Doch wieweit beruht diese Geschichte überhaupt auf wahren Begebenheiten?
Gibt es tatsächlich historische Ereignisse, die als nähere Grundlage für „The Popes Exorcist“ dienen?
[Achtung: Die folgenden Absätze können leichte Spoiler zum Film enthalten]
Inwiefern die fiktive Geschichte mit der Realität gekoppelt ist
Wie bereits im Film erwähnt, existierte der von Russell Crowe gespielte Chefexorzist Gabriele Amorth. Er wurde 1954 zum römisch-katholischen Priester bestimmt und 1986 zum Chefexorzisten des Vatikans. Laut eigenen Aussagen, führte Amorth in seinem Leben 70.000 Exorzismen durch, bis er dann 2016 an einer Lungenerkrankung verstarb. Ein Exorzismus ist in den Worten von ihm „[…] ein Gebet, das im Namen Jesu gesprochen wird, um Dämonen auszutreiben. Und so ist es die Kraft des Namens Jesu, die die Kraft verleiht, Dämonen auszutreiben.“
Der Fall, um den es sich hauptsächlich im Film dreht, existiert so im Speziellen nicht. Es wurden bloß Bruchstücke aus den Schriften und Büchern von Amorth als Grundlage genommen, um diesen fiktiven Fall zu schreiben, ähnlich wie es die „Conjuring“ Reihe auch macht. Die übernatürlichen Kräfte des Jungen sind selbstverständlich fiktiv. Darüber hinaus wurde der Persönlichkeit von Amorth selbst etwas hinzugedichtet. Er streifte nicht mit einem Lambretta-Roller durch die Straßen Roms oder hörte Popmusik. Allerdings hat er, wie im Film, einen Sinn für Humor, ebenfalls während der Exorzismen. Ob es dem Humor im Film ähnelt, ist schwer zu sagen. Und auch die Gebete, die Crowe im Film spricht, basieren auf wahren lateinischen Gebeten, die Amorth während seiner Arbeit gesprochen hat.
Amorths Manipulation
„Oft ist ein Exorzist in der Lage, sich selbst zu verstehen, wenn es einen bösen Geist oder ein psychologisches Problem gibt. Es hängt von der Reaktion ab, die die Person hat. Wenn sie vom Teufel besessen wurden, [sprechen sie] Sprachen, die sie nicht kennen. Wenn sie gesegnet sind, werden sie wütend.“
Gabriele Amorth
In der Eröffnungssequenz wird ein Vorfall gezeigt, der sich in der Realität tatsächlich schon mehrfach ereignet hat. Amorth manipuliert das Opfer, „täuscht“ einen Exorzismus vor, obwohl er weiß, dass es sich nur um eine psychische Erkrankung handelt. Er gab vor, dass der mutmaßliche Dämon, von dem der Kranke besessen war, in einen anderen Körper übergegangen sei, um den Erkrankten zu beruhigen. Amorth sagt, dass seiner Schätzung nach von hundert Fällen nur zwei tatsächliche Besitztümer sein könnten. Es ist wichtig zu betonen, dass exorzistische Rituale wie diese eher als symbolische Unterstützung dienen und auf den Glauben und die Kultur des Einzelnen eingehen.