Bei dem Film „Megalopolis“ handelt es sich um das Herzensprojekt von Francis Ford Coppola, welches schon seit Jahrzehnten in Gedanken des 85-jährigen Regisseurs reift. In dem 120 Millionen Dollar teuren Film spielt Adam Driver einen Architekten, der davon träumt, eine utopische Stadt zu bauen, nachdem ein katastrophaler Vorfall eine Metropole in Trümmern liegen lässt. Sein Plan macht ihn zum Feind des skrupellosen Bürgermeisters der Stadt.
Die Produktion des Films war allerdings alles andere als einfach. Coppola musste während der Dreharbeiten mehrere Rückschläge hinnehmen. Es gab technische Probleme, logistische Hürden und Spannungen innerhalb des Produktionsteams, die das Projekt zeitweise ins Wanken brachten und erst neulich war der Trailer von „Megalopolis“ in den Schlagzeilen, weil er gefälschte Zitate von Filmkritikern genutzt habe, um den Film zu bewerben.
Aber damit hat Francis Ford Coppola bereits Erfahrungen gemacht. Auch bei seinem Kriegsepos „Apocalypse Now“ aus dem Jahre 1979 gab es eine derartige Produktionshölle. Teure Kulissen wurden damals wegen eines Unwetters zerstört, Marlon Brando erschien übergewichtig und völlig unvorbereitet am Set und Martin Sheen erlitt vor Ort einen Nervenzusammenbruch und einen fast tödlichen Herzinfarkt. Trotz dessen wird der Film heute als einer der besten und einflussreichsten Werke der Filmgeschichte betrachtet.
Coppola gegen Wokeness und Cancel Culture
In einem Interview mit dem Rolling Stone-Magazin betonte Coppola, dass er mit „Megalopolis“ nicht dem aktuellen Trend der „Wokeness“ in Hollywood folgen möchte. Er habe absichtlich Schauspieler involviert, die „gecancelt“ wurden, um den Zuschauern klarzumachen, dass sie bei seinem Film nicht „belehrt“ werden. Coppola sagte in dem Interview: „Die Besetzung besteht aus Leuten, die irgendwann einmal gecancelt wurden. Es gab Leute, die erzkonservativ sind, und andere, die politisch extrem progressiv sind. Aber wir haben alle zusammen an einem Film gearbeitet. Das war interessant, dachte ich.“
In „Megalopolis“ spielen unter anderem Schauspieler wie Shia LaBeouf, Jon Voight und Dustin Hoffman mit. LaBeouf wurde von seiner Ex-Freundin FKA Twigs in einer Klage im Jahr 2020 des „unerbittlichen Missbrauchs“ beschuldigt. Hoffman wurde der sexuellen Belästigung einer 17-jährigen Praktikantin beschuldigt, mit der er 1985 am Set des Fernsehfilms „Tod eines Handlungsreisenden“ gearbeitet hatte und Jon Voight ist für seine rechtsextremen Ansichten und seine Unterstützung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump bekannt.
Und auch Francis Ford Coppola selbst wurde erst vor Kurzem beschuldigt, am Set von „Megalopolis“ eine Statistin sexuell belästigt zu haben. Auch schilderten mehrere Crew-Mitglieder Coppolas Verhalten während der Dreharbeiten. Er „rauchte oft Marihuana“ und verschwendete „Stunden um Stunden“, ohne dass „etwas gefilmt wurde“.
„Megalopolis“ erscheint noch am 26. September dieses Jahres in den deutschen Kinos.